Das wirkliche Leben
Es gibt viele und auch manche sehr gute Beschreibungen darüber, wie Teams funktionieren sollten und was dafür zu tun ist, damit alle in eine gewünschte Richtung aktiv werden und bleiben.
Das wirkliche Leben findet vor oder hinter den Theorien statt. Wir sind Menschen. Wir haben in unserem mehr oder weniger unbewussten inneren Team unerledigte Konflikte, die auf eine Lösung warten. Natürlich übertragen wir unsere Gefühle, Zweifel und Ängste auch auf die Arbeitswelt und damit gerät emotionaler Sand in das Getriebe unserer Team-Maschinen.
In einem Team verknüpfen sich die Einzelschicksale. Ob wir es wollen oder nicht, die anderen werden Teil unserer emotionalen Familie. Wir beziehen uns aufeinander. Es bilden sich Hoffnungen und Befürchtungen, Enttäuschungen und Konflikte.
Im Buch ‚Die Mühle‘ beschreibe ich vier unterschiedliche Teams und vor allem die einzelnen Teammitglieder mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten. Ihr gemeinsamer Bezug ist die Mühle in Scheeßel. Diese dient ebenfalls als Metapher für die Entwicklung von Teams.
Die Energie: Wir lernen uns kennen. Unterschiedliche Erfahrungen und gegensätzliche Bedürfnisse werden deutlich. Kommt es zu Konflikten oder wird es gelingen, unsere Energien zu bündeln? Gibt es eine ‚Wir-Identität‘, in der sich jeder gerne einbringt?
Der Fluss: Unser gemeinsames Projekt beginnt zu fließen. Alles beginnt mit der Erkenntnis, dass es gut ist, dass wir uns unterscheiden. Der Bauer braucht den Müller, wenn seine Arbeit einen Sinn haben soll. Und der Müller braucht den Bäcker, damit es weiterfließt. Wie kommen wir zu diesem ‚Flow‘?
Die Produktion: Wie die Räder in einer Mühle sind unsere Aufgaben untereinander verzahnt. Passt es zu dir und zu mir? Wie schaffen wir es, die Kräfte zu synchronisieren? Wer übernimmt welche Jobs, hat dafür die beste Motivation und Erfahrung? Person-Job-Fit im Team verteilt die Rollen im Team.
Der Handel: Durch die gemeinsame Arbeit unterschiedlicher Charaktere an einer Aufgabe entstehen neue Kompetenzen. Damit wachsen die Bedeutung des Teams als Ganzes und seine Akzeptanz durch die Kunden. Sie bekommen das frisch duftende Brot, das wir nur gemeinsam herstellen konnten.
Der Profit: Die innere Zufriedenheit im Team und in uns selbst ist wenig vom Geldwert geprägt. Wir sprechen von intrinsischer Motivation, von den gegensätzlichen Bedürfnissen und von der Ganzheitlichkeit als emotionale Erfahrung. Am Ende zählt das, was jeden einzelnen von uns in aller Tiefe befriedigt.
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